Caster Spotlight – Crafty

Bertin Crafty castet nicht nur in der Uniliga Rocket League. Welche Ligen er noch castet und wie er überhaupt zum Casten gekommen ist, hat er mir in einem Interview erzählt. 

Wie lange zockst du schon und womit hast du angefangen?

Crafty: “Das ist schon sehr lange her. Ich glaube, ich war sieben, als mein Nachbar einen Gameboy mit der roten und blauen Pokemon Edition bekam. Ich hatte gar keine Ahnung was Pokemon ist, aber er hat mir einfach den Gameboy in die Hand gedrückt und damit begann alles. Tag und Nacht habe ich, zum Leiden meiner Mutter, Pokemon durchgesuchtet. Kurz darauf bekam ich auch meine erste Konsole, die Playstation 1. Damit war meine Faszination für Videospiele endgültig entflammt. Jede weitere Playstation holte ich mir und erst als ich für das Studium nach Köln gezogen bin, habe ich angefangen PC Games zu zocken. Da ich keinen Gaming PC, sondern nur meinen Laptop hatte, habe ich mit League of Legends angefangen. Auf LANs habe ich dann auch mal Shooter mitgespielt, aber das war dann eher unregelmäßig. Rocket League habe ich auch durch Zufall entdeckt. Über Steam bekam ich das Spiel vorgeschlagen und fand es interessant. Mit Rennspielen hatte ich zwar bisher nichts am Hut, aber ich bin ein großer Fußballfan. Ich habe mir ein paar Videos dazu angeschaut und Rocket League dann einfach gekauft. Mit ein paar Kollegen habe ich das dann gesuchtet, aber die Learning Kurve ist schon sehr krass, sodass alle Freunde nach kurzer Zeit wieder aufgehört haben.”

Wie bist du auf die Uniliga aufmerksam geworden?

Crafty: “Auf die Uniliga bin ich auch durch Zufall aufmerksam geworden. Ich habe mich schon vorher viel mit eSport beschäftigt und über einen Artikel bin ich dann auf die Webseite der Uniliga gestoßen. Dort wurden gerade Caster für Rocket League gesucht und mein Interesse war direkt geweckt.

Ich wollte vorher schon immer mal streamen, aber habe mich irgendwie nie getraut und wusste auch nicht, ob das Casten eine gute Idee ist. Immerhin war ich schon 27, als ich damit angefangen habe. Dennoch habe ich mich dann beworben und wurde, trotz völliger Ahnungslosigkeit, direkt genommen. Es gab wahrscheinlich nicht genügend Bewerber, was mein Glück war.”

Wie bist du zum Casten gekommen?

Crafty: “Wie gesagt, bin ich durch die Uniliga überhaupt erst zum Casten gekommen. Zudem Caste ich momentan auch die Nitro League und habe zuletzt die EUR Summer Series (European University Rocketeers) sogar in Englisch gecastet. Eine Zeit lang habe ich auch versucht, mich in League of Legends rein zu fuchsen, weil das immer noch eine meiner größten Leidenschaften im eSport Bereich ist. Ich verfolge alle Ligen und schaue das unglaublich gerne. Aber bisher hatte ich noch nicht die Zeit, da genügend zu investieren, um auf ein persönlich angemessenes Level zu kommen.”

Was macht deiner Meinung nach einen guten Cast aus?

Crafty: “Wenn ich Zuschauer bin, dann möchte ich mich effektiv am Spiel beteiligt fühlen. Der Caster muss es dabei schaffen, mich mitzunehmen und mich zu hypen. Vor allem dann, wenn ich mich nicht für ein Spiel interessiere oder kein Team favorisiere, muss der Caster es geschafft haben, mich zu begeistern. Diesen Anspruch habe ich auch an mich selber. In jedem Cast bringe ich meine Begeisterung für das Spiel rüber und versuche einen Hype zu kreieren. Wenn ich dann noch die Rückmeldung von den Zuschauern erhalte, dass ich das geschafft habe, war es ein guter Cast. Zudem sollte auch die Chemie zwischen den beiden Castern stimmen, sodass beide eine gute Dynamik entwickeln.”

Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, um ein guter Caster zu werden?

Crafty: “Wichtiger als das Verständnis des Spiels ist die Bereitschaft zum Entertainen. Man muss es schaffen, die Menschen in seinen Bann zu ziehen und gerne mit ihnen interagieren. Dazu muss man sehr extrovertiert sein und einen Hype aufbauen können. Wenn man monoton vor sich hin redet und emotionslos agiert, schaut sich das keiner gerne an. Natürlich muss man auch Ahnung vom Spiel haben, welches man castet, aber am wichtigsten sind die Emotionen. Wenn man keine Emotionen rüberbringen kann, dann ist man beim Casten Fehl am Platz. Ebenso gehört Redegewandtheit dazu, da man nicht immer die gleichen fünf Phrasen benutzen sollte. Aber sowas lernt man auch mit der Zeit, wenn man eine gewisse Routine entwickelt hat. Was man definitiv auch benötigt: Durchhaltevermögen! Wenn man einen mehrstündigen Cast hat, kann das auch schon mal an die Substanz gehen.”

Welches Equipment besitzt du?

Prozessor: Intel i5-4670K 3.40 GHz 
Arbeitsspeicher: 8 GB
Grafikkarte: GeForce GTX 760
Motherboard: MSI MS-7816
Kamera: Logitech C920 Pro HD
Mikrofon: RØDE NTUSB
Streamdeck: Elgato Stream Deck

Was sind deine weiteren Ziele?

Crafty: “Das weiß ich noch gar nicht so genau. Ich würde sehr gerne noch sehr lange im eSport Bereich tätig sein, gerne auch als Caster. Allerdings weiß ich, dass das eher eine Träumerei ist, da die Nachfrage nach professionellen Castern geringer ist als die Anzahl der Hobby-Caster. Irgendwann würde ich dennoch gerne durch den eSport im Allgemeinen mein Geld verdienen. Dabei könnte ich mir auch andere Sachen, wie Social Media oder organisatorisches vorstellen. Aber wie sich alles entwickelt, wird man dann sehen. Ich wäre auf jeden Fall sehr happy, wenn ich so lange wie möglich im eSport Bereich tätig sein darf.”

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