Bereits zum vierten Mal in Folge stehen sich der KIT SC White und Die Bremer Brüder im League of Legends Finale gegenüber. Bisher siegten die Karlsruher drei Mal in Folge und die Bremer wurden die “Ewigen Zweiten”. Wir geben euch einen kleinen Rückblick über die letzten drei Finals und wie die Ära zwischen Karlsruhe und Bremen entstanden ist.
Die Rivalität zwischen Bremen und Karlsruhe hat ihren Ursprung tatsächlich schon im Winter 2018. Allerdings nicht etwa im Finale, sondern ganz im Gegenteil noch in der Relegation. Bremen hatte eine starke 2. Liga gespielt und sich die Aufstiegschance erkämpft, während der KIT SC bis zum letzten Spieltag gegen den direkten Abstieg gespielt hatte. Die Karlsruher Cinderella-Story mit zwei heftigen Upsets nach der Rückkehr von ‘Striker’ ist eine Geschichte für einen anderen Tag, aber diese Bo5-Series um den Spot in der 1. Liga markierte den Beginn einer lang anhaltenden Rivalität.
Mit ‘Striker‘, ‘Taewang‘ (als Ø Style), ‘Kamon‘,‘ Autophil‘ und ‘ActiveUser‘ waren fünf der heutigen Spieler schon dabei, als KIT zum ersten Mal in einer mysteriösen Serie 3:0 über Bremen triumphierte und die Nordlichter ins Wildcardturnier schickte. In regulären Ligamatches konnte in den beiden Folgesaisons keines der Teams die Oberhand gewinnen, bis sie sich zum ersten Mal auf der ganz großen Bühne trafen.
Zum ersten Mal in einem Finale standen sich der KIT SC White und Bremen, damals Team Zodiacs, auf der DreamHack in Leipzig am 15.02.2019 gegenüber. Damals noch im Best-of-3 mussten sich die beiden Finalisten beweisen. In der Gruppenphase führten die Bremer die Tabelle mit zehn Siegen, einem Unentschieden und keiner einzigen Niederlage an. Die Karlsruher hingegen beendeten die Season gerade einmal auf dem dritten Platz, wobei sie allerdings mit sechs Siegen und vier Unentschieden auch ungeschlagen blieben.
In den Playoffs erhielt Bremen den direkten Halbfinaleinzug und gewann 3:1 gegen die ESUG Ultimate Five Feeder. Der KIT SC White setzte sich zunächst im Viertelfinale gegen die Racoons Gießen mit 3:1 durch. Im Halbfinale blieb es spannend, aber mit einem knappen 3:2 gewannen die Karlsruher gegen die D-City Gamings Stars Gold und zogen ebenfalls ins Finale ein.
Einen echten Favoriten gab es vor der Serie nicht. Bremen hatte vor den Playoffs erst ihren alten Mid Laner ‘Nyon’ (mittlerweile wieder als ADC zurück) durch Dauerbrenner ‘Reval’ ersetzt und KIT White um Starspieler ‘Jinsh‘ war stärker, als die Hauptrunde es vermuten ließ. Außerdem war der Siegeswille nach der enttäuschenden Finalniederlage gegen Mannheim riesig. Niemand wollte den Titel mehr als ‘Striker’ (damals schon der dienstälteste Spieler der Liga) und sein Team.
Tatsächlich wurde das Finale dann deutlicher als erwartet. Bremen hatte einem brillantem ‘Jinsh’ in Spiel 1 trotz Baronsteal nichts entgegenzusetzen und verlor auch Spiel 2 sehr deutlich. Damit begann die Ära des KIT SC White.
Zum Sommer kam ‘Taewang‘ zurück nach Karlsruhe und ersetzte ‘al W1N’ auf der Top Lane. Bei Bremen änderte sich traditionell nichts, nur ‘Kamon‘ änderte seinen Namen von ‘Light‘ zurück zu seinem jetzigen. In der Gruppenphase standen dieses Mal die Karlsruher mit sechs Siegen und fünf Unentschieden an der Tabellenspitze. Aber die Bremer waren punktgleich mit ihnen und konnten sich acht Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen erspielen.
Damit sicherten sich beide Teams den direkten Halbfinaleinzug. Außerdem gab es beim UEM Qualifier während der Saison schon einen Vorgeschmack auf das Aufeinandertreffen der beiden Teams, bei dem sich Karlsruhe in einem Bo3 nach zwei sehr knappen Spielen mit einer sehr dominanten dritten Partie gegen Bremen durchsetzen konnte. Die Stärken der Teams waren klar: Karlsruhe war ein extrem aggressives Biest mit fünf Spielern, die Partien alleine entscheiden konnten und Bremen dominierte mit ihrer damals charakteristischen Abgeklärtheit.
Im Halbfinale traf der KIT SC White auf die Hanover Hounds und gewann deutlich mit 3:0. Auch Bremen Rolandoni war in Höchstform und gewann ebenfalls 3:0 gegen die ESUG Ultimate Five Feeder.
Das Finale auf der Gamescom am 23.08.2019 war das bisher spannendste Uniliga League of Legends Finale. Zwar gewannen ersatzgeschwächte Karlsruher (‘Logan Thackeray‘ ersetzte ‘Taewang‘) das erste Match, aber Bremen sicherte sich im zweiten Match den Ausgleich. Erneut ging Karlsruhe im dritten Match in Führung, aber Bremen kämpfte sich erneut zurück und glich zum 2:2 aus – das letzte Match sollte entscheiden. Mit einem Backdoor konnte Karlsruhe die entscheidende Partie für sich entscheiden und schnappte sich den zweiten Titel in Folge!
Zur Winterseason 19/20 verließen ‘Jinsh’ und ‘Horyzon‘ das Team und wurden durch ‘Spitzweck‘ und ‘MagierJo‘ ersetzt. Außerdem wechselte ‘Taewang‘ auf die AD Carry-Position. Ganz nach dem Motto: “Same procedure as last Season” änderten die Bremer weder ihren Namen noch ihr Roster.
In der letzten Season gab es zwei Divisions, wobei Bremen und Karlsruhe in einer Gruppe landeten. Wieder führten die Karlsruher die Tabelle mit sechs Siegen und nur zwei Niederlagen an. Für die Bremer hingegen lief die Gruppenphase holprig: Sie landeten nur auf dem vierten und letzten Playoff Platz. Dieses Mal gab es keinen direkten Halbfinal-Einzug, sondern alle Teams mussten sich im Viertelfinale beweisen.
Die Bremer machten es spannend und gewannen im Viertelfinale nur mit einem knappen 3:2 gegen die Engines Stuttgart. Auch im Halbfinale machten sie es spannend, besiegten die Kieler Krabben aber ebenfalls mit einem 3:2. Der KIT SC White hingegen gewann nicht nur 3:0 im Viertelfinale gegen die D-City Gaming Stars Gold, sondern ebenfalls mit einem deutlichen 3:0 im Halbfinale gegen die Hanover Hounds.
Im Finale machten die Karlsruher ebenfalls den Sack schnell zu und ließen Bremen Rolandoni keine Chance. Mit einem deutlichen 3:0 holten sie sich den dritten Titel in Folge und zogen als Rekordmeister mit Koala Gaming Bielefeld gleich!
Die Bremer benannten sich erneut in Die Bremer Brüder um und erhielten ein Upgrade auf der Botlane: ‘Dreampire’ kam ins Team. Aber auch der KIT SC White bekam mit ‘GentlemanHero’ ein Upgrade auf der Toplane. ‘Taewang’ verließ die Bot-Lane und ging in die Mitte, während ‘RedeemedAD’ als ADC jointe. Die Teams wurden in unterschiedliche Gruppen aufgestellt, wobei beide Teams die Season auf dem ersten Tabellenplatz beendeten.
Die Bremer Brüder trafen im Viertelfinale auf die Hanover Hounds und gewannen mit einem deutlichen 3:0. UED Eclipse machte es ihnen im Halbfinale schwer, aber dennoch setzten sich die Bremer mit einem knappen 3:2 durch und erhielten so den Finaleinzug.
Die Karlsruher hingegen erzielten wieder zwei klare Siege: Im Viertelfinale gewannen sie 3:0 gegen die MUE ButcherBoois und auch im Halbfinale setzten sie sich mit 3:0 gegen AIX eSports Schwer durch.
Können sich die Karlsruher den vierten Titel in Folge sichern und damit alleiniger Rekordmeister werden? Oder kann Bremen sich endlich auch einen Titel sichern und KIT White vom Thron stoßen?
Das und mehr erfahrt ihr am 12.09.2020 ab 11.00 Uhr, wo das Finale nicht nur live auf unserem Twitch Kanal übertragen wird, sondern offline im Saturn Xperion stattfindet. Mehr Informationen dazu erhaltet ihr hier.