Am 19.08.2018 war es endlich soweit, der Kampf der Giganten stand an: Das Finale der Season 6 League of Legends Universitätsliga – Der KIT SC (Karlsruhe) gegen Lokomotive Mannheim. Dem Sieger winkte ein Preisgeld von 3000 Euro sowie der Titel „Hochschulmeister“
Solltet ihr das Finale verpasst haben, holt es auf jeden Fall nach. Die Begegnung bietet alles, was es zu einem wirklich spannenden Match braucht, Midlane-Aram, Baron-Steal und Base-Race inklusive. Hier gehts zum VoD. Außerdem hat Niklas für euch in seinem Vorbericht zum Finale noch einmal alles Wissenswertes zu den beiden Teams und ihren Spielern zusammengetragen, solltet ihr nicht jedes Spiel der Season verfolgt haben.
Kleiner Teaser fürs Finale heute um 17 Uhr auf https://t.co/m7foSidzWi: Die gute Samira hat uns ein neues Intro gebastelt. Mehr von ihr findet ihr auf https://t.co/5qZQfWouzf #uegliga #uniesport #finalhype pic.twitter.com/Qr3pOZ4SNc
— Uni Esports Germany (@uegliga) August 19, 2018
Noch eine letzte Spoilerwarnung, denn jetzt wird es heiß her gehen. Wir starten in das erste Match der Begegnung.
Game 1:
KIT Sc Karlsruhe 1:0 Lokomotive Mannheim
Der KIT Sc ging mit nur 2 Unentschieden über die gesamte Season als klarer Favorit in das Finalspiel ein. Doch diese Dominanz schienen sie zu Beginn der ersten Begegnung nicht gut ausspielen zu können. Nach einem sehr schönen First Blood durch einen Piercing Arrow von Varus gegen ElRinn auf der Botlane, versuchte Karlsruhe Atombionic in seinem eigenen Botside Jungle, mit ProfessorPorentas Hilfe, unter Druck zu setzen. Der Invadeversuch giffelte in einem 5v5 Midlane Aram, bei dem jedes Team nur die Richtung rein zu kennen schien. Karlsruhe konnte sich bei dem Aufeinandertreffen Kills auf Trundle und Ezreal sichern, wogegen Mannheim Alistar, Varus und Irelia raus nehmen konnte und als Bonus den ersten Inferno Drag oben drauf bekam.
Im weiteren Verlauf gelang es Karlsruhe sich langsam aber sicher einen Vorteil heraus zu spielen und ihren Snowball ins Rollen zu bringen. Besonders ihre Carries, Ryze und Varus, sicherten sich einen deutlichen CS-Lead und auch Irelia konnte immer mehr Kills und Assists sammeln, um den eigenen Goldvorteil auszubauen. Selbst in klaren Überzahlsituationen war Mannheim nicht mehr in der Lage ein Ziel zuverlässig auszuschalten, durch den Goldnachteil fehlte es ihnen schlicht an Schaden. Mit einem Goldrückstand von 9k nach 20 Minuten bestand dementsprechend Mannheims einzige Chance noch einmal zurück zu kommen, auf gravierende Fehler von Karlsruhe zu hoffen. Doch diese Chance sollten sie nicht mehr bekommen. Nach sehr schnellen 25 Minuten Spielzeit konnte der KIT Sc das Spiel mit einem Ryze-Ult-Backdoor beenden und den ersten Punkt nach Karlsruhe holen.
Game 2:
KIT Sc Karlsruhe 1:1 Lokomotive Mannheim
Nach dem eher eindeutigen ersten Game mussten beide Teams in der zweiten Runde zeigen, wie gut sie im adaptieren sind. Ein zweiter Sieg Karlsruhes würde bereits den Matchball im Bo5 bedeuten. Die Adaption von Mannheim war eine Kaisa-Fiddle Botlane zusammen mit einem Xin Jungle. Damit lag wesentlich größeres Aggressionspotential auf Mannheims Seite, als noch im ersten Spiel. Auf Karlsruhes Seite entschied man sich den Ap Schaden mit Gragas Toplane ins Spiel zu bringen und Jinsh so die Möglichkeit zu geben, als Zed sein Unwesen in der Kluft zu treiben.
War FranzusNorbertus mit seinem Swain gegen Irelia im ersten Game noch deutlich unterlegen, sah die Lane gegen IceFox Gragas wieder deutlich anders aus. Mit Atombionics Hilfe FranzusNorbertus sich das First Blood sichern und für seinen Jungler den Snowball ins Rollen bringen. Trotzdem gelang es Karlsruhe gut gegen zu halten und sich erste Kills für Zed und Shyvana zu sichern. Doch wie im ersten Game schien Karlsruhe nicht die nötige Ruhe zu besitzen um ihren Gameplan durchdacht runter zu spielen. So ließen sich gerade Striker und Jinsh immer wieder zu aggressiven Engages verleiten, die Mannheim weiter in die Karten spielten.
Doch auch Mannheim war nicht frei von Fehlern, wodurch sie Karlsruhe ermöglichten den Baron für sich zu beanspruchen und noch einmal zurück zu kommen. Beide Teams standen auf Augenhöhe und schenkten sich nichts in den Teamfights. Erst eine Fehlentscheidung von Striker, selbst in den Splitpush zu gehen, eröffnete für Mannheim die Möglichkeit zu engangen und das 2. Spiel mit einem Base Race zu beenden. Damit konnte die Lokomotive Mannheim den Vorsprung ausgleichen und das Finale auf ein Bo3 zurücksetzen.
Game 3:
KIT Sc Karlsruhe 1:2 Lokomotive Mannheim
Karlruhes Antwort im dritten Spiel wurde bereits in der Pick- und Bannphase deutlich. Sie entschieden sich Swain und Sion rauszunehmen, die bisher die Pfeiler von Mannheims Kompositionen gebildet hatten. Die Veränderung schien sich bereits zu Beginn für Karlsruhe auszuzahlen: Jinsh startete mit einer 3/0 LeBlanc in das dritte Game der Begegnung. Doch BophTeifong bewies wahres Spielgeschick. Selbst durch die gefeedete LeBlanc ließ er sich nicht Solo killen und konnte sogar seinen Tower verteidigen, sodass Jinsh seinen Vorteil nicht frei auf die anderen Lanes transferieren konnte. Weiter blieben beide Teams ihren riskanten Spielzügen treu, durch die es pro Minute fast einen Kill regnete. Allerdings gelang es Karlsruhe Top und Mid, vor allem aber auf ihrem Adc einen deutlichen CS und damit auch Goldlead aufzubauen.
Zum ersten richtigen Teamfight kam es in der 22 Minute, bei dem sich beide Teams einen hart umkämpften 2 zu 2 Schlagabtausch in der Mitte lieferten. Trotz des Goldvorteils für den KIT Sc konnten sie ihre Stärke noch nicht einsetzen, um aus dem Unentschieden einen Sieg zu machen.
Trotzdem entschieden sie sich wenig später für den Baron zu gehen, was Mannheim aber verhindern konnte und sich zwei wichtige Shutdowns auf ProfessorPorenta und Jinsh sicherte. Mit dem gefühlten Druck, unter Zugzwang zu stehen, schien Karlsruhe fast auf den Baron zu tunneln. Nach einem Catch auf Vlad versuchten sie wieder sich den Buff zu sichern, doch abgelenkt von der Ornn Ult, gelang es Atombionic diesen zu stealen und mit seinem Team noch 3 Kills im 4v5 zu holen.
Damit schaffte Mannheim das Blatt wieder zu ihren Gunsten zu wenden und den Goldvorteil auszugleichen. Damit startete ein systematischer Abriss der Base vom KIT Sc, den Mannheim sehr sauber runter spielte. So gewannen sie auch das dritte Spiel der Begegnung und waren nur noch einen Sieg von dem Titel Hochschulmeister entfernt.
Game 4:
KIT Sc Karlsruhe 1:3 Lokomotive Mannheim
Eine Niederlage von einem Reverse Sweep entfernt, musste Karlsruhe noch einmal all ihr Können aufbieten um die Mannheimer Lokomotive zu stoppen. Um dies zu erreichen, entschieden sie sich für ein komplett neues Draft-Konzept. Mit Amumu für Striker hatte Karlsruhe das erste Mal einen Tank-Jungler und sie sicherten sich selbst Swain, statt einem Adc, für die Botlane. Außerdem setzte man Jinsh auf Yasuo wieder auf einen Assasin und schien ihm, innerhalb der Teamcomp, die komplette Verantwortung zu übertragen.
Wieder gelang es dem KIT Sc im Early mit einem First Blood für Swain in Führung zu gehen und gerade der Amumu-Pick schien für sie aufzugehen. Durch das höhere Gank-Potential konnte Striker früh nicht nur seine Botlane, sondern auch Top, erste Vorteile erspielen. Doch schnell zeigte sich erneut die Tendenz beider Teams jeden Fight nehmen zu wollen. Immer wieder entbrannten wahre Kill-Fiestas, auf Kosten beider Mannschaften. Überall in der Kluft kam es zu Skirmishes, wodurch das Spiel schnell wieder einen Kill pro Minute vorweisen konnte.
Im ersten Teamfight des Games ging Mannheim schließlich als klarer Sieger hervor. Durch einen sehr guten Fokus auf Jinsh, konnten sie einen Engage von Karlsruhe schnell zu ihren Gunsten drehen und den Fight aufräumen.
Karlsruhe schien darauf noch ruheloser zu werden und ständig ihre Möglichkeiten zu überschätzen. Dies gab Mannheim die Chancen sie knallhart zu punishen und immer weiter zurück zu drängen. Fast hatte es den Eindruck, als würden die Spieler mehr gegen den aufsteigenden Tilt, als ihre eigentlichen Gegner zu kämpfen. Damit hatte Mannheim einen Punkt erreicht, an dem für sie der Titel in greifbare Nähe gerückt war. Sie schafften es sich den Baron zu sichern und damit auch den Sieg im vierten und letzten Game an ihre Uni zu holen.
Damit stand es 3/1 für die Lokomotive Mannheim. Mit leichten Startschwierigkeiten war es ihnen gelungen über den Erstplatzierten der Season 6 UEG-Liga drüber zu fahren und den Reverse Sweep nach Hause zu holen. Damit geht Titel „Hochschulmeister, der 1. League of Legends Season 6 Hochschulliga“, sowie ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro an die Spieler der Lokomotive Mannheim. Sie haben sich trotz einer Niederlage im ersten Spiel nicht vom Tilt überwältigen lassen, sondern konnten einen kühlen Kopf bewahren. Leider wird es vermutlich das letzte Mal gewesen sein, dass wir beide Teams in ihrer derzeitigen Aufstellung anfeuern konnten. Vom Team aus Mannheim wird Atombionic nächste Season nicht mehr dabei sein, da er ein Auslandssemester in China einlegen wird und auch Indigobear wird unter Umständen der Mannschaft nicht mehr zur Verfügung stehen. Aber auch Karlsruhe bleibt nicht von personellen Umbrüchen verschont. Redstyle legt ebenfalls ein Auslandssemester ein und IceFox wird bis zum Beginn seines Masters pausieren.
Das Team der University Esport Germany wünscht Mannheim alles gute zu ihrem verdienten Sieg.
@uegliga TSCHU TSCHU pic.twitter.com/bF1UUAlLDL
— KarlWC (@karl_wc) August 19, 2018