Caster Spotlight – Pixavis

Nico Pixavis castet für die Uniliga die League of Legends Matches der ersten Liga. Wie alles begann und was seine weiteren Ziele sind, hat er mir in einem Interview erzählt.

Wie lange zockst du schon und womit hast du angefangen?

Pixavis: “Also wenn man es ganz genau nimmt, dann habe ich mit den Löwenzahn Spielen auf dem Rechner von meinem Papa angefangen. Da war ich ungefähr sieben. Tatsächlich habe ich dann aber zunächst Shooter für mich entdeckt. Ich habe immer gedacht, dass man die nur als Singleplayer spielen kann und bin dann bei Battlefield 2 irgendwann mal auf den Multiplayer Button gekommen. So habe ich dann quasi das Internet entdeckt. Call of Duty habe ich sogar in der ESL gespielt, was zu vielen Streitereien mit meinem Papa geführt hat. Zu League of Legends bin ich durch eine LAN-Party mit Freunden gestoßen. Alle haben das dort gezockt und dann habe ich das auch mal gespielt. Es hat mich aber am Anfang nicht so ganz gecatched. Meistens habe ich auch immer das gespielt, was meine Freunde gerade so spielten, weil ich nie der Typ war, der alleine zu Hause vorm Rechner sitzt und alleine zockt. Nach und nach wurde ich aber besser in League of Legends und dann wurde auch mein Interesse dafür immer stärker.”

MT Legends in Kassel, Fotograf: Jan-Henrik Franz

Wie bist du auf die Uniliga aufmerksam geworden?

Pixavis: “Durch Zufall bin ich irgendwie auf die Uniliga gestoßen und habe dann im Dezember 2017 in Kiel die Hochschulgruppe gegründet und den League of Legends Bereich organisiert. Im Sommer 2018 haben wir dann das erste Mal an der Uniliga teilgenommen. Bis dahin habe ich selber noch aktiv im League of Legends Team der Kieler mitgespielt. Das Team aus der zweiten Liga hatte noch ein paar Spiele, die aber nicht von der Uniliga übertragen wurden. Deswegen habe ich die Relegation dann auf meinem privaten Kanal kommentiert.”

Wie bist du zum Casten gekommen?

Pixavis: “Tim Probably brauchte dann noch einen Caster für ein anderes Projekt und dort bin ich dann eingestiegen. Ich mochte es schon immer gerne zu reden und dementsprechend ist mir das Casten auch ziemlich leicht gefallen. Ich bin der Uniliga wirklich sehr dankbar für diese Chance.” 

Was macht deiner Meinung nach einen guten Cast aus?

Pixavis: “Beim Duo Cast finde ich es wichtig, dass man das Gefühl bekommt, da unterhalten sich zwei Freunde, die in einer eSports Bar sitzen und über das Spiel reden. Die beiden müssen sich also gut verstehen, aber auch professionelle Kompetenzen aufweisen. Der Mix zwischen sachlicher Analyse und Entertainment ist hierbei wichtig.”

Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, um ein guter Caster zu werden?

Pixavis: “Man braucht generell ein gewisses Talent, um Lücken füllen zu können. Das Wichtigste ist also, dass man Pausen überbrücken kann ohne dass die Zuschauer etwas merken. Dazu muss man immer wieder Themen finden und durchgängig reden können. Rhetorik ist ebenso wichtig, da man wissen muss, wie man sich ausdrücken sollte. Einen guten Kompromiss zwischen sachlicher Kompetenz und freundlicher Atmosphäre sollte man finden. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist es, nur mit seiner Stimme einen Hype kreieren zu können, um die Leute mitzureißen. Dabei sollte die Stimme nicht anfällig sein, da man über mehrere Stunden reden muss. Ebenso muss man seine eigene Stimme mögen und über einen längeren Zeitraum anhören können, da man sich immer wieder VoDs anschaut, Fehler analysiert und sich dabei die ganze Zeit selber reden hört. Eine gute Portion Narzissmus und viel Leidenschaft lindern das Problem die eigene Stimme hören zu müssen.”

Welches Equipment benötigt man?

Pixavis: “Man braucht eigentlich nichts besonderes: Ein gutes Mikrofon, eine gute Kamera und wenn man möchte einen Greenscreen. Damit kann man alles kommentieren, vorausgesetzt man hat auch gutes Internet.”

Equipment: 

Prozessor: Intel ® Core™ i5-7500 CPU @ 3.40GHz   
Arbeitsspeicher: 16,0 GB
Grafikkarte: NVIDIA GeForce GTX 1060 3GB
Kamera: Logitech HD 1080
Mikrofon: Rode NT-USB
Streamdeck: –

Was sind deine weiteren Ziele?

Pixavis: “Mein Traum ist es, dass ich vom Casten leben kann. Aktuell bin ich schon auf einem guten Weg, da ich seit letztem Jahr durchgängig 40-70 Stunden Wochen hatte. Mit einer menge Arbeit und Leidenschaft kann man auch in kurzer Zeit viel erreichen. Ein kleiner Wunsch wäre es, auf deutsch das Finale der League of Legends Weltmeisterschaft zu kommentieren, aber das ist bisher noch unrealistisch.”

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