Der Weg in die LEC und wieder zurück

Dominik sah eSports immer eher als Hobby. In der Uniliga engagierte er sich für seinen Hochschulclub in Münster und merkte, wie viel Freude ihm der eSports und vor allem die Menschen im eSports bereiten. Für kurze Zeit war er Team-Manager in der LEC. Der höchsten Spielklasse in League of Legends. Dort geht es um Sponsoren und Millionen.

Aller Anfang ist schwer

Dominik BeatTheMonster begann ganz klassisch mit einem Gameboy zu zocken, den er damals zu Weihnachten bekam. In der Schule wurde er dann von Freunden auf ein neues Spiel aufmerksam gemacht: League of Legends. Zu Beginn hatte er keine Ahnung, was das ist, was man machen soll und wie genau das Ganze eigentlich funktioniert. Jeder Champ wurde irgendwo gespielt, Meta war für ihn kein Begriff. Da er nicht besser wurde und immer noch nicht wirklich Ahnung vom Spiel hatte, verlor er schnell die Lust daran. Er deinstallierte League of Legends.

Die Leidenschaft entfacht

Es dauerte ein paar Jahre, bis er wieder auf das Spiel aufmerksam wurde. Auf Twitch stieß er auf das Finale der Worlds, dem größten League of Legends Turnier. BeatTheMonster merkte schnell, dass eSports mittlerweile viele Menschen in den Bann zog und sogar Arenen gefüllt werden. Seine Leidenschaft entfachte nicht nur für den eSports, sondern auch wieder für League of Legends. Er setzte sich immer mehr mit dem Spiel auseinander, schaute Streams, analysierte und fing wieder an zu spielen.

Uni und eSport

Als BeatTheMonster anfing zu studieren, stieß er bei Recherchen auf eine eSport Liga für Universitäten in den USA. Er dachte sich, dass dieses Konzept auch in Deutschland auf Interesse stoßen würde und entdeckte die Uniliga. Er fragte an, ob es mit Münster schon einen Standort gibt, der in der Uniliga vertreten sei. Da dies nicht der Fall war, entschied Dominik sich dazu, den Standort neu zu gründen. Mit Hilfe des Pioneer Projekts der Uniliga fing er an, merkte allerdings schnell, dass es nicht leicht war Leute zu finden.

Münster University Esports 

Über Facebook Gruppen fragte er nach Interessenten. Irgendwann hatten sich sechs Leute gefunden und sie starteten in der Winterseason 17/18 als erstes Münster Team in der League of Legends Uniliga. Durch Zufall lernte BeatTheMonster superdan1 kennen, der zuvor schon in Dortmund in einem Counter-Strike Team in der Uniliga mitspielte. Mit ihm hatte er einen erfahrenen Interessenten an seiner Seite, der den Counter-Strike Bereich in Münster aufbaute. Mittlerweile hat Münster zwei League of Legends Teams, mehrere Counter-Strike Teams und steht kurz vor der Vereinsgründung. 

Der Traum: LEC

Doch BeatTheMonster wollte mehr. Die LEC ist eines der höchsten Niveaus, die man im eSport finden kann. Sein größter Traum war es, dort zu arbeiten. Durch Zufall sah er dann auf Twitter, dass Excel Esports auf der Suche nach einem Team Manager war. Er bewarb sich, hätte aber niemals gedacht, dass er eine Rückmeldung erhalten würde. Überraschenderweise erhielt er die Einladung zu einem ersten Interview. Er kam in die engere Auswahl, wurde erneut zu einem Interview eingeladen und erhielt im November die Zusage für den Job. Damit hatte er nicht gerechnet. Eine Woche später sollte er bereits in London sein. Sein Studium war noch nicht beendet und er war komplett unvorbereitet.

London und Berlin

Hals über Kopf verließ er anfang Dezember seine Wohnung und landete in London. Viele neue Eindrücke und Menschen erwarteten ihn dort. Im Londoner Office wurde er eingearbeitet, dennoch war vieles learning by doing. Innerhalb von wenigen Tagen wurde BeatTheMonster komplett aus seinem gewohnten Alltag rausgerissen und ins kalte Wasser geworfen. Im Dezember ging es für ihn schon wieder nach Berlin ins Gaming House von Excel Esports, um die ersten Saisonvorbereitungen zu treffen. Das Team und der Coach blieben noch für Teambuilding Maßnahmen in London, während Dominik in Berlin alles organisieren und vorbereiten musste. Da Excel Esports in den letzten Splits nicht allzu gut abschnitt, war ein Reset die einzige Lösung, weshalb er viel zu tun hatte. 

Schwierige Entscheidung

Im Januar merkte BeatTheMonster allerdings, dass Job und Studium nicht gleichzeitig zu managen ist. Eigentlich wollte er in Berlin sein Studium in Teilzeit weiterführen, allerdings wäre dies mit dem Job als Team Manager nicht vereinbar gewesen. Der Zeitaufwand war immens und er musste in der Zeit alles andere vergessen. Der Job stand im Mittelpunkt, es blieb keine Zeit mehr für andere Sachen. Er steckte im Zwiespalt: Studium beenden und in das gewohnte Leben zurückkehren oder den Weg im professionellen eSport fortsetzen?

Zurück in Münster

BeatTheMonster entschied sich nach zwei Monaten für die Rückkehr nach Münster. Als nächstes möchte er gerne sein Studium beenden und sein Projekt Münster University Esports weiter unterstützen. Mit etwas Abstand betrachtet er nun die Zeit in der LEC und muss die gesammelten Eindrücke und Erfahrungen erst einmal verarbeiten. Auch wenn es nur eine kurze Zeit war, konnte er sehr viele Dinge mitnehmen und Kontakte knüpfen. Ob er nochmal in den Profi eSports zurückkehrt, kann er nun noch nicht sagen. Allerdings setzt er seinen Fokus erst einmal auf die Beendigung des Studiums und den eSport in Münster und schaut dann, wie es weiter geht.

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